Die Chronik des
TuS Sörgenloch
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Wenn
man auch im Jahr 1996 das fünfundzwanzigjährige Bestehen der Abteilung
Tischtennis mit einer ganzen Reihe attraktiver Veranstaltungen feierte, so fand
dieses Ereignis, streng genommen, fünfzehn Jahre zu spät statt. Denn bereits
1956 wurde das Spiel mit dem Zelluloidbällchen beim TuS Sörgenloch
praktiziert. Damals nahm eine Jugendmannschaft an der Meisterschaftsrunde teil
und sorgte sogleich mit dem Erringen der Jugendkreismeisterschaft für einen
herausragenden Erfolg. Leider aber musste der TuS Sörgenloch diese Sportart
schon wenig später wieder aufgeben. Noch sollte das Tischtennisspielen nicht
den Popularitätsgrad der späteren Jahre erreichen, so das eine zu dünne
Personaldecke das unfreiwillige und schnelle Ende einer hoffnungsvollen
Mannschaft bedeutete.
1971
hatte sich dies grundlegend geändert. Immerhin dreiunddreißig interessierte
Personen nahmen am 2. Februar dieses Jahres an einer Versammlung im Vereinslokal
„Münzenberger“ teil und legten mit der Gründung der Tischtennisabteilung
nun endgültig den Grundstein für eine neue Sparte des TuS Sörgenloch, die
sich in den folgenden drei Jahrzehnten als überaus erfolgreich erweisen sollte.
Mit der gleichzeitigen Ernennung von Fritz Hartmann zum Abteilungsleiter bewies
man zudem ein mehr als glückliches Händchen. Fritz Hartmann, der dieses Amt
bis 1977 begleitete, gestaltete in den siebziger Jahren maßgeblich den Aufbau
der Sportart in Sörgenloch und schuf Strukturen, von denen der Verein bis heute
profitiert.
Fleißig
begann man in der Turnhalle der Sörgenlocher Schule zu trainieren, um sich auf
die schon bald beginnende erste Saison vorzubereiten. Erfreulich war, dass neben
einer Herrenmannschaft sogleich auch ein Jugendteam auf die Beine gestellt
werden konnte, womit die Basis für ein dauerhaftes Bestehen der noch jungen
Abteilung geschaffen werden konnte.
Die
Herrenmannschaft beendete ihre erste Spielzeit mit einem nicht erwarteten
dritten Platz in der Kreisklasse III. Die so geschürten Hoffnungen auf eine
positive Entwicklung erhielten durch einen stetigen Zustrom an Neuzugängen
weiteren Auftrieb. Die Folge war, dass nur zwei Jahre nach Abteilungsgründung
je zwei Herren- und Jugendmannschaften zur Verbandsspielrunde an den Start gehen
konnten.
1974
feierte die Herrenmannschaft I die erste Meisterschaft der Abteilung und stieg
in die Kreisklasse II auf. Dieser Erfolg konnte nur ein Jahr später mit dem
Aufstieg in die Kreisklasse I sogar noch überboten werden. Um Wolfgang Neumann,
den herausragenden Spieler der Anfangsjahre, hatte sich in kürzester Zeit eine
schlagkräftige und homogene Mannschaft formiert, die bereits auf einem
beachtlichen Niveau spielte. Wie stark der Konkurrenzkampf auch innerhalb der
Mannschaften war, zeigte sich nicht zuletzt auch in den mit Gründung der
Abteilung ins Leben gerufenen Vereinsmeisterschaften. Diese bis in die Gegenwart
beibehaltene Veranstaltung wird alljährlich Zeuge hochklassigen Sports, ist
aber nicht zuletzt auch Ausdruck einer guten Kameradschaft innerhalb der
Abteilung, endet sie doch regelmäßig mit einem munteren Fest.
Einen
weiteren Schub erhielt die Abteilung 1975 mit der Fertigstellung der Sörgenlocher
Sporthalle. Die eher provisorischen Verhältnisse der Schulturnhalle konnten nun
endlich mit idealen Trainings- und Spielbedingungen getauscht werden, so dass
der Tischtennissport in Sörgenloch noch weiter an Attraktivität und
Anziehungskraft gewann. Die logische Konsequenz dieser Entwicklung war, dass man
die Saison 1976/77 mit der stolzen Zahl von acht Mannschaften bestritt.
Jedem
Höhepunkt folgt meist aber auch ein Rückschritt. Von dieser bitteren Erfahrung
blieb auch die Tischtennisabteilung des TuS Sörgenloch nicht verschont. In den
Jahren 1978 bis 1981 sank die Zahl der gemeldeten Jugend- und
Aktivenmannschaften kontinuierlich auf einen Tiefststand von drei Teams. 1981
stieg zudem die 1. Herrenmannschaft aufgrund einer kompletten Neuaufteilung der
Spielklassen durch den Tischtennisverband in die Kreisklasse C ab. Glücklicherweise
zogen die Verantwortlichen der Abteilung jedoch die richtigen Konsequenzen aus
dieser kleinen Talfahrt. Die Jugendarbeit wurde mit der erstmaligen
Verpflichtung eines lizenzierten Übungsleiters enorm forciert, so das schon
bald hochtalentierten Nachwuchskräften wie Jörg Hönig und Marc Neuhäuser der
Sprung in die Herrenmannschaft I problemlos gelang. Auch das massive Schüren
der Werbetrommel sollte sich auszahlen. Einige neue Spieler heuerten in der
Folge beim TuS Sörgenloch an. Namen wie Gerd Auler, Rainer Besant und Klaus
Kaiser stellten enorme Verstärkungen dar und führten die TuS-Mannschaften in
den nächsten Jahren zu einem beispiellosen Höhenflug.
Zwischen
1983 und 1985 katapultierte sich die 1. Mannschaft mit drei Aufstiegen in Folge
von der Kreisklasse C in die Kreisliga, wobei man sensationell in
sechsundsiebzig aufeinander folgenden Punktspielen ungeschlagen blieb. Vor allem
die Meisterschaft 1985 ist ein bis heute unvergessenes Highlight, ereignete sie
sich doch nahezu zeitgleich mit dem Aufstieg der Fußballmannschaft des TuS Sörgenloch,
so dass im Vereinshaus unter der Anteilnahme des gesamten Ortes eine große,
stimmungsvolle Meisterschaftsfeier veranstaltet wurde. Als Sahnehäubchen einer
beeindruckenden Erfolgsbilanz konnten in dieser Zeit zudem zahlreiche
Spitzenplatzierungen der Sörgenlocher Spieler bei den alljährlichen Einzel-
und Doppelkreismeisterschaften sowie Kreispokalrunden erkämpft werden.
Dass
die Abteilung aber nicht nur mit exzellenten Tischtennisspielern reich gespickt
ist, sondern auch über zahlreiche Organisationstalente verfügt, davon konnte
man sich erstmals im Februar 1989 ein beeindruckendes Bild machen, als der TuS Sörgenloch
als Ausrichter der Südwestdeutschen Tischtennismeisterschaften in der
Nieder-Olmer Sporthalle in Erscheinung trat. Bei dieser überregionalen
Veranstaltung boten Topspieler aus Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland
Tischtennissport auf allerhöchstem Niveau und verhalfen dem Verein zu einem
weit über die Grenzen der Region hinausgehenden positiven Echo in Presse und
sogar Fernsehen. Da man Geschmack gefunden hatte an der mit einem riesigen
Aufwand verbundenen Ausrichtung solcher Veranstaltungen, wiederholte man sie
1995 und 1999 gleich zweimal, wobei man 1995 die noch erstaunlichen Fähigkeiten
der Senioren und Seniorinnen aus vier Bundesländern bestaunen durfte.
Wer
Ende der achtziger Jahre glaubte, dass die Tischtennisspieler des TuS Sörgenloch
am Zenit ihres Leistungsvermögens angekommen seien, musste sich schnell eines
Besseren belehren lassen. Die Saison 1989/90 sah die Herrenmannschaft I wieder
einmal ganz oben auf dem Siegerpodest, was mit dem Aufstieg in die Bezirksliga
belohnt wurde. Der Aufwärtstrend erfasste jedoch nicht nur die erste
Mannschaft. Auch die übrigen Teams beteiligten sich nun fleißig am Hamstern
von Titeln und Aufstiegen, so dass sich die Herrenmannschaften II und III bis
1995 in die Kreisklasse A bzw. C hochkämpften.
Ein
Jahr zuvor hatte mit der Gründung einer Damenmannschaft eine ganz besondere
Erfolgsstory von Abteilung und Verein ihren Anfang genommen. Genaugenommen
handelte es sich um eine Wiedergründung. Denn bereits in den Jahren 1974 bis
1979 ging ein Sörgenlocher Damenteam auf Punktejagd und tat dies mit durchaus
beachtlichem Erfolg, wie der Gewinn des Kreispokals 1975 belegt. Leider jedoch
herrschte zu dem damaligen Zeitpunkt bei Sörgenlochs Frauen und Mädchen kein
so ausgeprägtes Interesse am Tischtennissport, wie dies heute der Fall ist.
Somit musste die Mannschaft aufgrund einer immer schwieriger werdenden
Personalsituation wieder abgemeldet werden.
Der
Initiative von Brigitte Kaiser war es hauptsächlich zu verdanken, dass 1994
erneut eine Mannschaft des TuS Sörgenloch für die Verbandsrunde gemeldet
werden konnte. Glücklicherweise schlossen sich mit Manuela Bender, Jeanette
Braun und später Lydia Meier überdurchschnittlich spielstarke Akteurinnen dem
neuformierten Team an, so dass in den beiden folgenden Jahren die Konkurrenz in
der Kreisliga und der Zweiten Verbandsliga völlig chancenlos blieb. Ergänzt
durch den mehrmaligen Gewinn des Kreis- und Rheinhessenpokals, gelang somit bis
1996 der Aufstieg in die Erste Verbandsliga.
Im
selben Jahr jährte sich die Gründung der Tischtennisabteilung zum fünfundzwanzigsten
Male. Dies nahm man zum Anlass, ein großes, sich über das ganze Jahr
erstreckende Jubiläumsprogramm auf die Beine zu stellen. Im Organisieren
hochwertiger Events bestens geübt, fanden ein Nachthemdenturnier, ein
Jedermannturnier der Sörgenlocher Ortsvereine, mehrere Turniere für aktive
Spieler und Seniorenspieler sowie ein Bunter Abend im Vereinshaus bei den Sörgenlocher
Bürgern einen guten Anklang.
Als
wollte die Abteilung beweisen, dass sie trotz der zweieinhalb Jahrzehnte, die
sie mittlerweile auf dem Buckel hatte, noch lange nicht zum alten Eisen gehört,
sollten in den nächsten beiden Jahren die ersten Mannschaften bei Damen und
Herren die bis jetzt größten Erfolge in der Geschichte der Abteilung erringen
können. 1997 gelang es zunächst den Damen, ungeschlagen Meister der Ersten
Verbandsliga zu werden und somit in die Oberliga Südwest aufzusteigen. Mit
diesem tollen Erfolg wurde eine Spielklasse erreicht, die in der
Vereinsgeschichte einmalig ist und auch in Zukunft nur schwer zu überbieten
sein dürfte. Immerhin drei Jahre lang konnte man sich in der Oberliga behaupten
und bot Mannschaften wie Hassia Bingen, TSG Drais und TTC Schwirtzheim
erfolgreich Paroli. Obwohl sportlich weiterhin qualifiziert, zog man sich im
Jahr 2000 aufgrund der Babypausen einiger Akteurinnen freiwillig aus der
Oberliga zurück und spielt seitdem in der Ersten Verbandsliga eine gute Rolle
in der oberen Tabellenhälfte.
Vielleicht
angestachelt durch den großen Erfolg der Frauenmannschaft, legte sich auch die
Herrenmannschaft I noch einmal ganz besonders intensiv ins Zeug und stieg im
Jahr 1998 als Tabellenzweiter völlig überraschend in die Zweite Verbandsliga
auf. Bis 2002 konnte man das nun doch immens hohe Spielniveau mithalten, 2001
sogar einen hervorragenden sechsten Rang belegen. Im letzten Jahr erfolgte dann
allerdings wieder der Abstieg in die Bezirksliga, was jedoch angesichts der
teilweise noch sehr jungen Spieler beileibe keinen Beinbruch darstellt.
In
den mehr als zweiunddreißig Jahren des Bestehens der Abteilung konnten die
verschiedenen Herren- und Damenmannschaften sage und schreibe siebzehn Aufstiege
feiern, wobei neun Mal auch der erste Tabellenplatz errungen wurde. Für den
letzten Paukenschlag sorgte die Herrenmannschaft II, die 2002 als ungeschlagener
Meister in die Kreisliga aufstieg und somit nur noch eine Spielklasse unterhalb
der Herrenmannschaft I rangiert.
Natürlich
konnten auch die Jugend- und Schülermannschaften des TuS Sörgenloch in den
letzten drei Jahrzehnten eine ganze Reihe hervorragender Platzierungen
verbuchen. Stellvertretend sei hier nur der letzte Erfolg genannt. 2001
trumpften die beiden Talente Ricarda Berz und Svenja Berz bei den Kreis- und
Rheinhessenmeisterschaften groß auf und errangen insgesamt fünf Mal Plätze
auf dem Siegertreppchen. Bei den Kreismeisterschaften 2002 gelang unseren
Nachwuchshoffnungen die souveräne Verteidigung des Titels in der
Doppelkonkurrenz. Einer intensiven Jugendarbeit ist es zu verdanken, dass es
bisher gelungen ist, die aktiven Mannschaften kontinuierlich mit Nachwuchskräften
aus den eigenen Reihen zu verjüngen und zu verstärken. Sollte dieser Trend
anhalten, dürfte auch in der neuen Sporthalle zukünftig die eine oder andere
Meisterschaft zu bejubeln sein.
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